top of page

Die Futtermittelunverträglichkeit (Allergien & Intoleranzen)

  • Autorenbild: Die Futterstube
    Die Futterstube
  • 7. Jan. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Feb. 2023




Kratzt sich Dein Tier häufig?

Hat es Hautprobleme?

Oder stimmt etwas mit seiner Verdauung nicht?

Wurden bereits andere Ursachen wie Parasiten, organische Probleme oder bakterielle Infektionen ausgeschlossen?

Dann können diese Symptome ein Hinweis auf eine Futtermittelallergie oder einer Futterunverträglichkeit sein.

Leider sind Unverträglichkeiten und Allergien, vor allem bei Hunden auf viele verschiedene tierische Proteine und Kohlenhydrate, inzwischen weit verbreitet. Es ist jedoch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken :).

Der Unterschied zwischen einer Futtermittelallergie und einer Futtermittelintoleranz:

Bei den Futtermittelunverträglichkeiten unterscheidet man in erster Linie zwischen einer Futtermittelallergie und einer Futtermittelintoleranz.

Wo liegt denn hier der Unterschied?

Bei einer Allergie ist das Immunsystem Deines Tieres beteiligt, während der Körper bei einer Unverträglichkeit, bestimmte Stoffe aus dem Futter, im Zuge der Verdauung, nicht verarbeiten kann. Die Symptome bei einem Hund mit einer FM-Allergie oder einer FM-Unverträglichkeit können jedoch sehr ähnlich sein, weshalb eine Unterscheidung oft schwierig ist. Die Behandlung besteht jedoch in beiden Fällen hauptsächlich darin, jenen Nahrungsbestandteil zu vermeiden, auf den dein Hund reagiert.

Was sind die Symptome einer Futtermittelunverträglichkeit?

Meist fallen den Besitzern bei ihrem Tier Verdauungs- und Hautprobleme auf, aber auch wiederkehrende Ohren- oder Bindehautentzündungen können ein Hinweis auf eine Futtermittelallergie oder Futtermittelintoleranz sein.

Auch gibt es andere, äußere Einflüsse die man im Bezug auf Allergien in Betracht ziehen sollte, wie z.B. Shampoo, Düngemittel, Waschmittel, Medikamente sowie Aromastoffe und Insektenstiche.

Bei saisonal auftretenden Symptome könnten unter anderem auch Pollen, Streusalz oder sogar Fallobst die Auslöser sein.

Mögliche Symptome:

  • Starker Juckreiz

  • Rötungen, Pusteln, Quaddeln

  • Wiederkehrende Ohrenentzündungen

  • Haarausfall

  • Exzeme

  • Sehr weicher Kot

  • Große Kotmengen

  • Hartnäckiger Durchfall

  • Mit Schleim überzogener Kot

  • Blähungen

  • Chronisches Erbrechen

  • Auffälliges Magengrummeln

Kann ein Allergietest den Auslöser finden?

Ganz klar gesagt: Nein! Zwar bieten einige Tierarztpraxen einen Bluttest, Haaranalyse, Speicheltest oder Bioresonanz an, aber die Ergebnisse solcher Untersuchungen sind nicht zuverlässig. Oftmals gibt es falschpositive Ergebnisse (es wird ein Futtermittel als problematisch eingestuft, ohne, dass das Tier tatsächlich darauf reagiert), sodass der Halter keinen wirklichen Anhaltspunkt hat, wie er mit dem Problem umgehen soll. Lediglich wenn keine Antikörper nachgewiesen werden, kann davon ausgegangen werden, dass das getestet Nahrungsmittel vertragen wird.

Wie wird eine Futtermittelallergie behandelt?

Einfach gesagt, muss man das meiden, was die Unverträglichkeit auslöst. Nicht so einfach ist jedoch, diesen Auslöser heraus zu finden. Aber auch hier, gibt es eine sichere Methose. Dies geschieht nämlich durch eine so genannte "Ausschlussdiät".

Dies ist jedoch mit einem kommerziellen Fertigfutter nicht möglich. Hier sind zu viele mögliche Zusatzstoffe und Zutaten inbegriffen, welche alle der Auslöser sein könnten. Auch können Auslöser wie z.B. Futtermilben bei z.B. einem Hypoallergenen Trockenfutter trotzdem nicht ausgeschlossen werden.

Für eine Ausschlussdiät bietet sich somit meist eine Frischfütterung (BARF, Selbstgekochtes) am Besten an.

Diese wird mit nur einer Fleischsorte durcheführt, die das Tier bis dahin nach Möglichkeit noch nie bekommen hat. Selbiges gilt für die eine Gemüsesorte, die gefüttert werden soll. Mögliche Fleischsorten sind z. B. Pferd, Wild, Ziege, Kaninchen, Rentier, Fische oder Exoten wie Strauß. Für Tiere, die gekochtes Futter bekommen, käme auch noch Schweinefleisch in Frage. Als Gemüsesorten können z. B. Süßkartoffel oder Kürbis eingesetzt werden. Früher wurde zu Kartoffeln geraten, aber diese sind heutzutage in vielen Fertigfuttersorten enthalten, weshalb man eine Ausweichmöglichkeit suchen sollte.

Wichtig ist, dass man wirklich nichts Anderes füttert – keine Öle, keine Kräuter, keine Leckerlis! Man muss diesbezüglich sehr strikt sein, sonst findet man den Übeltäter nicht.

Von der jeweiligen Sorte sollten, wie bei BARF üblich, dann alle Teile gefüttert werden und nicht nur das Muskelfleisch. Auch Fett, Innereien und Knochen (letztere nur bei Rohfütterung, ansonsten erfolgt die Gabe von Calciumcitrat) können eingesetzt werden, sofern diese verfügbar sind. Das ist wichtig, denn eine Ausschlussdiät ist eher einseitig und kann je nachdem, welche Symptome auftreten, mehrere Wochen dauern. Deshalb sollte man solch eine Diät nie auf eigene Faust und immer mit Absprache eines Ernährungsberaters durchfühlen. Auch sollte bei möglichen Vorerkrankungen, wie z.B. an Niere, Herz etc mit dem Tierarzt vorab gesprochen werden.

Sobald die Symptome abgeklungen sind, kann ein weiteres Futtermittel gefüttert werden.

Beispielsweise würde der Hund, nachdem er einige Zeit lang nur Pferd und etwas Süßkartoffel bekam, dann mit einer beliebigen anderen Fleischsorte konfrontiert werden, z. B. mit Lamm. Treten die Symptome wieder auf, hat man ein Futtermittel als problematisch identifiziert und weiß, dass man es nicht mehr füttern sollte. So geht man mit sämtlichen Zutaten vor, welche gefüttert werden sollen, bis man sämtliche unvertragenen Futtermittel ermitteln hat.

Comments


bottom of page